Die Formel 1 erlebt derzeit eine interessante Debatte über Yuki Tsunodas Leistungen bei Red Bull Racing. Während das Team positive Signale über den japanischen Piloten sendet, zeigt sich Jacques Villeneuve, Weltmeister von 1997, völlig unbeeindruckt von dieser Einschätzung. Der Kanadier hinterfragt öffentlich die Bewertungskriterien des österreichischen Rennstalls.
Villeneuve kritisiert Red Bulls Bewertung von Tsunoda
Jacques Villeneuve äußert sich skeptisch über die lobenden Worte von Red Bull bezüglich Yuki Tsunodas Performance. Nach dem Großen Preis von Mexiko, wo Tsunoda eine seiner stärkeren Leistungen zeigte, bezeichnete Teamchef Laurent Mekies das Wochenende als eines der besten für den Japaner seit langem. Diese Aussage stößt beim ehemaligen Champion auf Widerspruch.
Der 1997er Weltmeister stellt die Bewertungsmaßstäbe des Teams grundsätzlich in Frage. „Wie kann ein Team sagen : ‚Oh, er hatte ein gutes Wochenende‘ ?“, fragt Villeneuve rhetorisch. Seiner Ansicht nach mag es besser gewesen sein als andere Wochenenden, aber als wirklich gut könne man es nicht bezeichnen. Der Rückstand zu Teamkollege Max Verstappen bleibt erheblich.
Villeneuves Kritik geht tiefer als nur die aktuelle Performance. Er wirft Red Bull vor, Tsunoda aus unbekannten Gründen zu sehr zu beschützen. Diese Überprotektion verhindere eine realistische Einschätzung der tatsächlichen Fähigkeiten des Piloten. Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache : Im direkten Qualifying-Vergleich liegt Tsunoda mit 0 :21 gegen Verstappen zurück.
Qualifying-Performance und Rennergebnis in Mexiko
Beim Mexiko-Grand-Prix zeigte Tsunoda tatsächlich eine verbesserte Leistung im Qualifying. Mit einem Rückstand von nur 0,211 Sekunden auf das führende Red Bull-Auto schied er in Q2 aus. Diese Zeitdifferenz war eine der geringsten in dieser Saison zwischen den beiden Teamkollegen.
Das Rennen selbst verlief jedoch enttäuschend für den japanischen Piloten. Ein verspäteter Boxenstopp, der strategisch gegen Verstappens Konkurrenten eingesetzt wurde, kostete Tsunoda wertvolle Punkte. Laurent Mekies räumte später ein, dass das Team „einige Punkte getötet hat, die Tsunoda aus eigener Kraft geholt hätte“.
| Aspekt | Tsunoda | Verstappen |
|---|---|---|
| Qualifying-Bilanz 2024 | 0 Siege | 21 Siege |
| WM-Position | 17. Platz | 1. Platz |
| Punkte 2024 | 28 | Weltmeister |
| Rückstand in Mexiko (Q2) | +0,211s | Referenz |
Der potenzielle neunte Platz oder sogar ein Resultat in den Punkterängen sechs oder sieben ging durch die Teamstrategie verloren. Tsunoda selbst äußerte später, dass ein Top-6- oder Top-7-Ergebnis möglich gewesen wäre ohne die strategische Intervention.
Erfahrung versus Potenzial in der Zukunft
Villeneuve stellt das Argument der wertvollen Erfahrung grundsätzlich in Frage. Nach fünf Saisons in der Formel 1 verfügt Tsunoda zweifellos über umfangreiche Kenntnisse. Der Kanadier argumentiert jedoch, dass nicht jede Art von Erfahrung wertvoll sei. „Du brauchst gute Erfahrung“, betont er nachdrücklich.
Die bevorstehenden technischen Regeländerungen für 2026 erfordern neue Ansätze und Denkweisen. Villeneuve bezweifelt, dass ein Pilot, der bereits sein Potenzial ausgeschöpft hat, dabei helfen kann. Seine Argumentation fokussiert sich auf die Entwicklungsarbeit für die neuen Vorschriften.
Folgende Faktoren sprechen laut Villeneuve gegen eine Verlängerung mit Tsunoda :
- Konstant großer Rückstand auf den Teamkollegen
- Begrenzte Unterstützung für Verstappens Titelkampf
- Fehlende Punkteausbeute für das Konstrukteurs-Ranking
- Ausgeschöpftes Entwicklungspotenzial nach fünf Jahren
Alternative Optionen für Red Bulls Zukunft
Red Bull steht vor wichtigen Personalentscheidungen für die neue technische Ära ab 2026. Isack Hadjar gilt als Favorit für den zweiten Stammplatz neben Verstappen. Der aktuelle Racing Bulls-Pilot überzeugt in seiner Rookie-Saison mit konstanten Leistungen und einem Podestplatz in Zandvoort.
Hadjar belegt derzeit den zehnten WM-Rang mit 39 Punkten, während Tsunoda auf Platz 17 mit nur 28 Zählern steht. Diese Statistik unterstreicht Villeneuves Argumentation über die mangelnde Punkteausbeute des Japaners. Der Franzose bringt frische Energie und neue Perspektiven mit, die für die Regeländerungen 2026 entscheidend sein könnten.
Villeneuve plädiert für mutige Entscheidungen bei der Fahrerauswahl. Statt auf eine bekannte, aber limitierte Größe zu setzen, sollte Red Bull das Risiko eines vielversprechenden Talents eingehen. Ein junger Pilot könne neue Impulse für die Entwicklung der 2026er-Autos liefern und dem Team langfristig mehr Nutzen bringen.
Die Debatte um Tsunodas Zukunft bei Red Bull bleibt kontrovers. Während das Team weiterhin positive Signale sendet, mehren sich kritische Stimmen aus der Fahrerpaddock. Die endgültige Entscheidung wird maßgeblich die Wettbewerbsfähigkeit von Red Bull in der neuen Regelära bestimmen.
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